Absicherung von Personenrisiken/Lebensrisiken
Versicherungen werden von breiten Bevölkerungsschichten als notwendiges Übel gesehen. Ja, manche sagen sogar, sie leben besser ohne Versicherungen. Denn Versicherungen kosten nur Geld und im Schadensfall leisten sie sowieso nicht.
Wir, die Geldretter, werden oft mit diesen Fragen konfrontiert. Nachdem wir im letzten Beitrag über Versicherungen die sogenannten Sachversicherungen beleuchtet haben, gehen wir jetzt auf die Absicherung von Personenrisiken ein.
Zum Schluss kommen wir auch noch zur Beantwortung der Frage: Wenn eine Versicherung notwendig ist, wo bzw. über welchen Vertriebskanal sollen Sie denn diese dann abschließen.
Noch ein Hinweis: wir beschäftigen uns heute mit reinen Risikotarifen. Wie unsere Meinung zur allseits beliebten Er- und Ablebenversicherung ist, lesen Sie hier: https://diegeldretter.at/ist-die-klassische-lebensversicherung-wirklich-sicher/
Die private Unfallversicherung
Die private Unfallversicherung soll finanziell Folgeschäden abfedern, die Sie auf Grund eines Unfalls erleiden. Es geht hier nicht um die unmittelbare Behandlung von Unfallfolgen (z.B. Spital), sondern um dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Ein krasses Beispiel diesbezüglich: Sie stürzen mit dem Fahrrad und stürzen so unglücklich, dass Sie auf Grund der Unfallfolgen querschnittgelähmt sind und im Rollstuhl sitzen.
Die Sozialversicherung wird wohl die Krankenhausbehandlung und auch Reha Kosten übernehmen.
Mit den Unfallfolgen wird wohl auch einhergehen, dass Sie Ihren Job verlieren oder sich einen anderen wahrscheinlich schlechter bezahlten Job suchen müssen. Möglicherweise müssen Sie auch Ihre Wohnung umbauen, um diese behindertengerecht zu gestalten, auch Ihr KFZ müssen Sie womöglich adaptieren.
All das kostet Geld: Einmalig für die Umbauten, Adaptierungen Ihres Lebensumfelds und monatlich um den Einkommensverlust abzudecken.
Die durchschnittliche staatliche Rente bei Berufsunfähigkeit beträgt Euro 1.124,–/Monat.
Wenn Sie die oben genannten Mehrkosten decken wollen, müssen Sie sich privat versichern.
Worauf sollten Sie achten, wenn Sie eine Unfallversicherung abschließen?
Zuallererst sollten Sie die Versicherungssumme so wählen, dass diese zu Ihrem Einkommen und Lebensstandard passt. Wenn Sie beispielsweise Euro 5.000,–/Monat verdienen und Sie eine Unfallversicherung mit einer Rente von Euro 500,–/Monat abschließen, wird dies wohl zu wenig sein.
Also Schritt 1: Risikoanalyse mit Hilfe eines qualifizierten Beraters, dieser wird gemeinsam mit Ihnen die richtigen Versicherungssummen ermitteln.
Jede Versicherung hat in den Bedingungen stehen, welche sogenannten Ausschlussgründe es gibt (also jene Fälle, bei denen die Versicherung nicht zahlen wird).
In Unfallversicherungen besonders heikel sind Passagen wie z.B.: Keine Leistung wird erbracht, wenn der Unfall auf Grund von einer Bewusstseinsstörung herbeigeführt wurde. Steht im Krankenbericht beispielsweise: Sturz auf Grund eines Schwindelanfalls, dann kann die Versicherung die Leistung verweigern.
Ein weiterer häufiger Grund ist der sogenannte Mitwirkungsanteil. Was ist der Mitwirkungsanteil? Selbst der eine oder andere Fachmann/Fachfrau wird mit der Erklärung dieses Begriffes ins Schleudern geraten. Fragen Sie mal Ihren Versicherungsvermittler, ob er Ihnen das erklären kann.
Wir erklären: Mitwirkungsanteil bezeichnet man beispielsweise eine Vorerkrankung oder Schädigung, die die Unfallfolgen verschlimmern oder den Heilungsprozess verhindern. Also, ein gesunder Mensch würde auf Grund des Unfalls gesunden, durch eine Vorerkrankung bleibt aber ein gesundheitlicher Schaden, hier würde die Versicherung ggfs. die Leistung kürzen oder verweigern.
In den meisten Verträgen steht: Ab einen Mitwirkungsanteil von 25% wird die Leistung gekürzt, das kann in der Auszahlungssumme verheerende Folgen haben.
Es gibt aber auch Verträge, die diesen Mitwirkungsanteil anders regeln, auch hier ist gute Beratung gefragt.
Wenn Sie einen gefährlichen Beruf ausüben oder gefährliche Sportarten ausführen, auch dann sollten Sie prüfen, ob diese im Versicherungsschutz enthalten sind.
Oft gibt es bei Verträgen auch Leistungen auf Grund eines Knochenbruchs (Knochenbruchpauschale) oder ähnliche nicht unbedingt notwendige Zusatzleistungen.
Wir sind der Meinung: Lassen Sie solche Zusatzbausteine weg, die kosten nur Geld. Die Unfallversicherung soll Ihre Existenz sichern, das aber sicher.
Risiko Ablebensversicherung
Von dieser Versicherung werden Sie selbst nie etwas haben: denn diese Versicherung zahlt die vereinbarte Summe bei Ableben der versicherten Person.
Wann ist so eine Versicherung sinnvoll?
Wenn beispielsweise ein Kredit besteht und dieser abgesichert werden soll, damit die Hinterbliebenen nicht auf einem Schuldenberg sitzen.
Oder generell, wenn die Hinterblieben finanziell abgesichert werden sollen.
Auch in Unternehmen kann es manchmal sinnvoll sein, wichtige Personen zu versichern. Wenn ein tragender Mitarbeiter verstirbt, ohne diesen ein Unternehmen nicht oder nur schwer weiterexistieren kann, sind solche Versicherungen unter dem Namen „Keyman“-Versicherung bekannt. Dieser Fall wird eher nur in sehr kleinen Unternehmen vorkommen.
Die Prämie der Versicherung errechnet sich hauptsächlich nach Alter, Gesundheitszustand und Beruf.
Es gibt auch Gesellschaften, die Nichtraucher günstiger einstufen.
Bei Abschluss der Versicherung müssen Sie Gesundheitsfragen ausfüllen. Wenn Sie diese nicht wahrheitsgemäß beantworten, also Vorerkrankungen verheimlichen, kann es passieren, dass die Versicherung im Schadensfall nicht zahlen will!
Ab gewissen Versicherungssummen kann es verpflichtende sein, ärztliche Untersuchungen über sich ergehen zu lassen.
Wie können Sie Prämie sparen? Entweder Sie nutzen die Beratung eines Versicherungsmaklers, der mehrere Anbieter vergleichen kann oder Sie vergleichen online. Die Prämienunterschiede sind enorm!
Vorsicht Falle: Lassen Sie sich keine Er- und Ablebenversicherung andrehen. Diese wird oft verkauft mit dem Argument, schau wenn du nicht verstirbst, bekommst du dein Geld zurück. Das ist eine ganz schlecht verzinste und auch unsichere Sparform und der Versicherungsschutz ist auch nicht umsonst. Tipp dazu: Risiko und Sparen immer getrennt betrachten, wenn Sie das Risiko nicht mehr absichern wollen, können Sie ganz leicht ohne Verluste kündigen.
Berufsunfähigkeitsversicherung (kurz BU)
Wie der Name schon sagt, soll diese Versicherung dann Leistung bringen, wenn Sie Ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Während die oben genannte Unfallversicherung nur zahlt, wenn Sie auf Grund eines Unfalls berufsunfähig werden, leistet die BU-Versicherung auch dann, wenn Sie krankheitsbedingt nicht mehr Ihren Beruf ausüben können. Wir reden hier aber nicht von vorübergehender Berufsunfähigkeit, sondern von dauerhafter Unfähigkeit den Beruf nicht mehr ausüben zu können.
Die durchschnittliche staatliche BU Rente beträgt Euro 1.124,–/Monat. Wenn Sie mehr haben wollen, dann müssen Sie sich privat versichern.
Bei den BU Versicherungen gibt es enorme Qualitätsunterschiede. Wenn Sie eine Versicherung abschließen wollen, kontaktieren Sie einen Makler, der muss mehrere Anbieter vergleichen.
Es gibt auch ein unabhängiges Rating: Morning Star vergleicht Anbieter und vergibt Sterne.
Mehr zum Thema BU finden sie auch hier: https://diegeldretter.at/wie-auskommen-ohne-einkommen/
Private Krankenversicherung
Hier in Österreich haben wir ein staatliches Gesundheitssystem, welches anerkannt weltspitze ist, aber auch sehr viel Geld kostet. Trotz der enormen staatlichen Zuschüsse gibt es Schwächen:
Die Wartezeiten bei Ärzten sind oft sehr lang.
Kassenärzte wenden (aus wirtschaftlichen Gründen) nur wenig Zeit auf, um mit dem Patienten zu sprechen.
Sie können sich das Spital nicht aussuchen.
Sehr lange Wartezeiten auf gewisse Behandlungen.
Wenn Sie diese Nachteile nicht haben wollen, dann bleibt Ihnen nicht erspart, sich privat zu versichern.
Vergleichen Sie auch hier die Prämien verschiedener Anbieter. Wenn Sie eine Versicherung abschließen wollen, machen Sie das in möglichst jungen Jahren und wenn Sie noch gesund sind.
Tipp: Kinder sind besonders günstig und sie sichern Ihren Kindern damit einen günstigen Einstieg in die Welt der privaten Gesundheitsversicherungen.
Wenn Sie in einem größeren Unternehmen arbeiten, dann gibt es sehr häufig Gruppentarife, die oft 20% unter der Normalprämie liegen. Ihr Personalbüro sollte darüber Auskunft geben können.
Unser Fazit
Leichter leben ohne Versicherung? Leichter leben mit den richtigen Versicherungen!
Versichern Sie nur das, was Ihnen wichtig ist und lassen Sie unnötigen Firlefanz weg, der kostet nur Geld.
Dann noch zur oft gestellten Frage: Wenn Versicherungen notwendig sind, wo soll ich diese dann abschließen?
Wo bekommen Sie die günstigste/beste Versicherung?
Sie können auf folgenden Wegen Versicherungen kaufen:
- Bei einem Vertreter einer bestimmten Gesellschaft, meist als angestellter Vertrieb bekannt.
- Bei einem Versicherungsagenten, der nicht angestellt ist, aber eine Vermittlungsvereinbarung mit einer oder mehreren Gesellschaften hat.
- Bei einem Versicherungsmakler, dieser ist per Gesetzt verpflichtet jene Gesellschaft zu wählen, welche genau Ihre Bedürfnisse abdeckt.
- Über Onlineportale und Vergleichsportale.
Ein Versicherungsmakler sollte Ihnen den größtmöglichen Überblick geben können. Im Normalfall wird der Makler auch die günstigste Lösung für Sie haben, da er grundsätzlich dazu verpflichtet ist.
Onlineportale kann man nutzten bei einfachen Produkten, Sie haben aber meist keine Beratung und es ist ein Irrtum zu glauben, dass sie bei Portalen die Produkte günstiger kaufen. Denn vergleichen muss ein Makler auch, aber da kommen Sie zusätzlich in den Genuss einer Beratung. Die Ersparnis liegt im Vergleich verschiedener Produkte und in der individuellen Gestaltung.
Es liegt auf der Hand, dass ein Versicherungsvertreter einer Gesellschaft oder ein Agent, der nur ein oder zwei Gesellschaften anbietet, weniger Vergleichsmöglichkeiten hat.
Wenn Sie Hilfe brauchen oder Sie einen qualifizierten Versicherungsmakler suchen, wir stellen gerne unser Netzwerk zur Verfügung, senden Sie ein E-Mail an hilfe@diegeldretter.de.
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