Was sollen wir uns über die aktuelle Situation des Wirtschaftslebens in Europa denken? Stellt sich für einen in dieser Region lebenden Menschen nicht die simple Frage: Wie lange funktioniert das System der Geldgeschenke und des Geldausgebens des Staates ohne entsprechende Wirtschaftsleistung noch? Gibt es eine Zukunft ohne nachfolgenden Kollaps unseres aktuellen Geldsystems? Ist alles so einfach, dass durch bloßes Gelddrucken die Einkommensverluste der Bürger ausgeglichen werden können?
Prof. Hans-Werner Sinn schreibt diesbezüglich in seinem aktuellen Buch „Der Corona Schock“ auf Seite 141 „Man braucht jetzt nur Corona zu sagen und es ist Geld für alles und jedes da“. Und einige Seiten weiter findet man auf Seite 146 „… dann könnte eine Gesellschaft ihren Lebensstandard ja ganz einfach vergrößern, indem sie mehr Geld druckt. Eigentlich bräuchten wir dann auch nicht mehr zu arbeiten. Es reichte ja, wenn wir wie jetzt in der Corona-Krise die nicht mehr zu erwirtschaftenden Einkommen aus den Notenpressen zur Verfügung stellen. Ich denke, ich muss nicht weiter ausholen, um die Unsinnigkeit einer solchen Sichtweise zu erläutern.“
Angesichts dramatisch steigender Staatsausgaben fragt man sich, warum bewirkt dieses Handeln des Staates nicht entsprechendes, vorausschauendes Handeln bei einem Großteil der Bevölkerung? Wie sind die Menschen zu denken gewohnt?
Fehlender Crash-Bezug und mangelndes Crash-Bewusstsein in der Bevölkerung
Die letzten 70 Jahre, die gekennzeichnet waren durch
- Frieden
- Nahrungsüberfluss
- Ausreichende Wohnsituation
- Zufriedenstellende Arbeitsverhältnisse
- Überschüsse in vielen Bereichen
- Ständig wachsender Konsum
- Mobilität mit eigenem Auto
- Fernsehen und Rundfunk
- Vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten
- Urlaubs- und Fernreisen
- Soziale Sicherheit
- Ausreichend Pension
- Erfolgreicher privater Vermögensaufbau und Altersabsicherung
haben bei den Menschen bewirkt, dass nunmehr in ihrem Denken ein fehlender Crash-Bezug vorherrscht und sich ein mangelndes kollektives Crash-Bewusstsein entwickelt hat.
Eine kognitive Dissonanz und entsprechende Vermeidungsstrategien beim Bürger
Zusätzlich ist bei vielen ein besonderes Phänomen zu beobachten, nämlich das Vermeiden einer kognitive Dissonanz mit zwei unterschiedlichen Wahrnehmungen der aktuellen Lage.
Ein einfaches und häufig bemühtes Beispiel zum Erklären einer kognitiven Dissonanz stellt das Rauchen dar.
Die Kognition 1 sagt uns, Rauchen ist ungesund, die Kognition 2: ich selbst bin aber ein Raucher. Und somit veranlassen diese beiden Wahrnehmungen einen gewisser Konflikt, eine Dissonanz in uns Menschen. Und der Mensch ist von Natur aus geneigt, kognitive Dissonanzen zu vermeiden.
Welche Strategien wählen nun Menschen, um eine solche kognitive Dissonanz zu vermeiden? Denn eine Veränderung zu Kognition 2 betreffend das Rauchen fällt den meisten Menschen sehr schwer. Eine solche Veränderung würde bei Kognition 2 bedeuten: Ich höre auf oder ich suche nach einem Weg aufzuhören. Um das nicht tun zu müssen, wählen die Menschen Vermeidungsstrategien.
Eine geeignete Vermeidungsstrategie zu Kognition 1 könnte sein: Abwerten, Diskreditieren, Verleugnen. Eine entsprechende Vermeidungsstrategie zu Kognition 2 könnte lauten: Relativieren, Verharmlosen, Entschuldigen. Und das fällt uns leicht und ist ganz einfach.
Dieses Verhalten und diese Strategien schützen uns vor Veränderungen, wir ändern uns erst, wenn der Leidensdruck zu groß wird, aber allzu oft erst dann, wenn es zu spät ist.
Zwei bedrohliche Szenarien für Sparguthaben
In den einleitenden Zeilen zu diesem Artikel ist die Gefahr des überbordenden Gelddruckens durch die Zentralbanken erörtert worden. Wie endete in der Geschichte ein solcher Prozess leider immer wieder? Durch Inflation und/oder Crash des Systems – beides bedeutet Vermögensvernichtung in großem Ausmaß.
Und wie sieht nun das aktuelle Verhalten der meisten Bürger bezüglich der zwei drohenden und bedrohlichen Szenarien Inflation oder Crash aus? Der gelernte und geübte Bürger schaltet einfach ab. Und warum? Weil er eine Alternative, eine Wahl hat, die da lautet: ich handle einfach nicht. Denn handeln erfordert Veränderung, die vielleicht sogar ein wenig mit Schmerzen und Anstrengung verbunden ist.
Sowohl Inflation als auch ein Crash stellen beide eine starke Bedrohung für das Sparen und besonders für die Altersabsicherung dar. Wie sehen nun die beiden Kognitionen für diese Bedrohung aus?
Kognition 1: „Krisen und Crashs sind eine Bedrohung für meine Altersabsicherung“.
Kognition 2: „Ich habe keinerlei Krisen- und Crash-Absicherung“.
Eine Veränderung hinsichtlich Kognition 2 würde ja bedeuten: Ich informiere mich, ich suche eine Lösung, ich sichere mich ab. Wie wir gesehen haben, fällt dies den meisten Menschen schwer. Die gute Nachricht würde aber lauten: das ist ganz einfach!
Unter welchen Umständen wäre dies ganz einfach? Dann nämlich, wenn es ausreichend kompetente Berater und Beratungen gäbe, die Antworten und Lösungen auf kritische Fragen liefern könnten. Die Erfahrung der Geldretter zeigt leider, dass es am Markt sehr wenige davon gibt.
Das Endspiel wird eingeläutet
Die wesentlichen Bedrohungen für die Sparvermögen ergeben sich
- aus Krisen
- aus der Inflation
- durch Crash-Szenarien
- durch Enteignung und Währungsreform und
- durch Worst-Case-Szenarien.
Dem Goldman Sachs Investment Research zur aktuellen Lage kann entnommen werden, dass die G20 Staaten in 3 Monaten COVID mehr an Staatshilfen ausgeben, als in 3 Jahren Finanzkrise, konkret im Jahr 2020 6,1% des BIP im Vergleich zu 5,3% zu Zeiten der Finanzkrise.
Vergleichsweise auch die USA geben in 3 Monaten COVID mehr an Staatshilfen aus, als in 3 Jahren Finanzkrise und mit 11,9% des BIP noch viel mehr als mit 6,4% zur Finanzkrise.
In konkreten Zahlen wird, wie Prof. Hans-Werner Sinn es kritisch betrachtet, neues Geld geschaffen und neue Schulden für weltweite Rettungsmaßnahmen und Konjunkturpakete aufgenommen:
- die USA 4,5 Billionen (inkl. Hilfe der FED)
- Deutschland 1,2 Billionen
- Japan 0,919 Billionen
- die EZB 0,5 Billionen + geplante 1,5 Billionen.
Nur zur Erinnerung: 1 Billion ist eine Zahl mit 12 Nullen, also 1.000.000.000.000.
Wie sagt Sir Maynard Keynes (Nobelpreisträger für Ökonomie): „Ist die Zeitachse lang genug, liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Inflation oder einen Crash bei 100%“.
Schritt für Schritt näher dem Abgrund
Welche Phasen durchliefen alle veritablen Krisen der Menschheitsgeschichte bisher?
- Mangel
- Verluste und
- staatliche Enteignungen.
Wodurch sind Krisensituationen gekennzeichnet?
Die Krise ist zunächst ein Mangelzustand mit Mangel an allem, sie weist unterbrochene Lieferketten auf, es treten Insolvenzen bei Zulieferern auf, es kommt zu Mangel bei Waren des täglichen Bedarfs (siehe Toilettenpapier), ein Lebensmittel-Mangel sowie ein Medikamentenmangel tritt ein und es bilden sich Schwarzmärkte mit Schwarzmarktpreisen.
Andererseits kommt es in Krisen zu Mangel an Liquidität, zu Mangel an harter und sicherer Währung, zu Mangel an sicheren und zuverlässigen Wertspeichern und zu Mangel an wertbeständigen Zahlungsmitteln.
Dies alles hat Auswirkungen auf jeden einzelnen, der nicht entsprechende Vorsorge getroffen hat.
In weiterer Folge entstehen für viele Menschen (krisenbedingte) Verluste durch Ausfall von Staatsschulden, durch einen Schuldenschnitt, durch Verluste bei Bank- und Versicherungsanlagen, durch Bankenpleiten, durch Verluste am Aktienmarkt, durch eine beginnende Rezession, durch verstärkte Inflation bis hin zu einer Währungsreform (mit Kaufkraftverlust aller Vermögen und Ersparnisse), durch generelle Wertverluste bei allen Werten wegen geringer Käufernachfrage (z.B. bei Autos, Uhren, Oldtimern, Kunst, Immobilien).
Und in der letzten und für viele der schlimmsten Phase der Krise greift der Staat massiv in die Vermögen der Bürger ein. Was macht ein Staat, dem Kapital, Einnahmen und harte Währung fehlen? Der Staat beschließt Vermögensabgaben, einen Lastenausgleich, einen Solidaritätszuschlag, Zwangsabgaben, Zwangsanleihen, Zwangshypotheken, (Gold-) Verbote und Verstaatlichungen und in letzter Konsequenz auch einen Schulden-Schnitt für Staatsschulden.
Wie kann man sich schützen?
Dazu sagt Prof. Max Otte, Wirtschaftsprofessor und Bestseller-Autor in seinem Buch „Der Crash kommt!“: Mehr sparen, mehr Rücklagen bilden – idealerweise für 3 harte Jahre in einer krisensicheren Währung. Im Prinzip stellt dies eine ganz einfache Lösung des Problems dar. Leider ist dieses Handeln in der Praxis viel zu selten anzutreffen.
Womit sorgen viele Bürger gerade für den langfristigen Bereich vor? Mit einer kapitalbildenden Lebensversicherung. Welches Produkt ist es aber, das in der aktuellen Zeit am meisten gefährdet erscheint? Genau die kapitalbildende Lebensversicherung. Die kapitalbildende Lebensversicherung investiert 85% in Anleihen von Staaten und Banken. Warum ist sie so gefährdet? Wegen der explodierenden Staatsausgaben und den drohenden Folgen.
Und in Deutschland ist in der Presse immer häufiger von Problemen der Lebensversicherungsunternehmen zu lesen. Es ist anzunehmen, dass die Lage der österreichischen Lebensversicherer nicht viel anders aussieht – unangenehme Informationen dringen allerdings in Österreich seltener an die Öffentlichkeit.
Es erscheint als ein Gebot der Stunde über Alternativen zu dieser Art der Veranlagung nachzudenken.
Wenn man Kapitalanlage und Schutz miteinander verbinden möchte, dann kommt man in der Regel an den Edelmetallen Gold und Silber nicht vorbei. Warum sind Gold und Silber eine ideale Kapitalanlage und als Schutz der Ersparnisse geeignet? Alan Greenspan, der ehemalige Vorsitzende der amerikanischen Notenbank FED, formuliert es treffend und bringt es auf den Punkt: „Gold ist immer noch das ultimative Zahlungsmittel. Niemand, der sich in einer schlimmen Notsituation befindet, akzeptiert Papiergeld. Gold wird immer akzeptiert.“
Über welche Eigenschaften verfügen diese Edelmetalle, die sie so besonders machen?
Sie sind
- nicht künstlich herstellbar
- äußerst schwer
- äußerst selten
- äußerst wertvoll
- Zeichen von Reichtum und höchstem Status
- Zeichen von wirtschaftlicher Macht.
Warum können Gold und Silber sowohl als Kapitalanlage dienen als auch schützen?
- weil sie begrenzt vorhanden sind,
- weil sie ein positives Nachfrage/Angebots-Verhältnis aufweisen und
- weil sie eine inflationsfreie Ersatzwährung repräsentieren.
Insgesamt wurden bisher in der gesamten Menschheitsgeschichte 197.575 Tonnen Gold gefördert, das entspricht einem Würfel mit 21,71 m Seitenlänge. Und die Schätzungen über die restlichen Vorkommen deuten auf rasche Begrenztheit hin.
Gemäß dem World Gold Council betrug die Nachfrage an Gold im Jahr 2019 von:
- Juwelieren 2.107 t
- Technologie 326,6 t
- Investment 1.271,7 t
- Zentralbanken 650,3 t
somit gesamt 4.355,6 t.
Hingegen lag die 2019 Minenproduktion lediglich bei 3.463,7 t.
Damit lag die Nachfrage um 25% höher als das Angebot. Aus diesem Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot stellt sich langfristig ein steigender Preis ein.
Was zeichnet die beiden Edelmetalle Gold und Silber als eine inflationsfreie Ersatzwährung aus? Sie sind kleinteilig verfügbar, stellen eine Währung mit Eigenwert dar, weisen sonst alle Eigenschaften einer Währung auf (wie Tauschmittel/Zahlungsmittel, Wertspeicher und Wertmesser) und werden überall auf der ganzen Welt akzeptiert.
Die richtige Strategie entscheidet über Erfolg und Misserfolg
Um sich vor den zuvor genannten Szenarien zu schützen, empfiehlt es sich entsprechende Strategien zu verfolgen. Im Wesentlichen sind dies Strategien
- zum Inflationsschutz
- zum Enteignungsschutz
- für nachhaltiger Wertzuwachs
- zum Schutz vor Liquiditätsmangel
- zum Parken kurzfristiger Liquidität
- zur Worst-Case-Absicherung.
Absicherungsstrategien sollten physische Produkte, an denen Allein-Eigentum besteht, umfassen. Das Produkt-Portfolio sollte strategisch ausgerichtet und mit entsprechendem Enteignungsschutz versehen sein. Eine sichere (Auslands-) Lagerung sollte in Erwägung gezogen werden.
Wenn Sie sich vorbereiten und verantwortungsbewusst handeln möchten, dann verfallen Sie nicht in die Vermeidungsstrategien von kognitiven Dissonanzen.
Gerne stehen Ihnen die Geldretter mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem Know-how für Fragen und Lösungen unter hilfe@diegeldretter.at zur Verfügung.
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