Wirtschaftliches Umfeld: Stagnation und gleichzeitig erhöhte Inflation
Stagflation beschreibt eine Situation eines Währungsraumes, in der wirtschaftliche Stagnation und Inflation miteinander einhergehen.
Im „Börsenkurier“-Ausgabe BK28 vom 15. Juli 2021, Seite 24 schreibt Prof. Nouriel Roubini in seinem Gastkommentar „Die drohende stagflationäre Schuldenkrise“ über die Falle, in der Notenbanken angesichts steil gestiegener öffentlicher und privater Schulden seiner Meinung nach sitzen.
„Da die weltweiten Schuldenquoten fast dreimal so hoch sind wie Anfang der 1970-er Jahre, würde eine Politik der Inflationsbekämpfung zu einer Depression statt nur zu einer schweren Rezession führen. Unter diesen Umständen ist, was immer die Notenbanken tun, zum Scheitern verurteilt und viele Regierungen werden mehr oder weniger insolvent sein und daher ihre Banken, Unternehmen und privaten Haushalte nicht mehr retten können. Der Teufelskreis, in dem Staaten und Banken in der Eurozone nach der globalen Finanzkrise steckten, wird sich weltweit wiederholen und Haushalte, Unternehmen und Schattenbanken mit in den Abgrund ziehen. So, wie es aussieht, scheint diese in Zeitlupe ablaufende Katastrophe unvermeidlich.“ – so Prof. Roubini.
Wenn wir uns die aktuellen Meldungen über Lieferengpässe, Personalmangel in diversen Branchen, Preissteigerungen bei Sachwerten, stark reduzierten Tourismuszahlen, geringerem Wirtschaftswachstum, stark angestiegenen Schulden der öffentlichen Haushalte, etc. ansehen, dann scheinen wir von dem pessimistischen Ausblick von Prof. Roubini nicht so weit entfernt zu sein.
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Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge – wieder negatives Ergebnis
Dem Bericht der Österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) vom 5. Juli 2021 über die „Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge (PZV)“ ist zu entnehmen:
„Alle Unternehmen meldeten eine Abnahme der Bestände an PZV-Verträgen. Die Zahl der von den Versicherungsunternehmen verwalteten Verträge ist bereits im achten Jahr in Folge geschrumpft. Wie die absolute Anzahl der bestehenden Verträge ist auch die Anzahl der Neuverträge seit vielen Jahren rückläufig, die Anzahl an Neuzugängen ist jedenfalls deutlich davon entfernt, abreifende Verträge und Kündigungen auszugleichen.
Im Jahr 2020 schlossen nur fünf Unternehmen Neuverträge ab. Der zweitgrößte Anbieter hat angekündigt, ab dem Jahr 2021 keine PZV-Verträge mehr anzubieten. Es ist daher davon auszugehen, dass das PZV-Geschäft in der Zukunft noch schneller schrumpfen bzw. sich die Marktkonzentration erhöhen wird.
Das für PZV-Verträge verwaltete Vermögen stagniert seit einigen Jahren. Im Vorjahr fiel es um 0,75 % auf 8,96 Mrd Euro.
Die Versicherungsunternehmen erreichten eine volumengewichtete Gesamtperformance (vor Kosten) von -1,26 %.“
Das Problem: Negative Renditen von Staatsanleihen
Aus den beiden oben genannten Themenblöcken und der Situation, dass u.a. die Rendite zehnjähriger österreichischer Staatsanleihen im Jahresverlauf 2020 ausgehend von 0,03% auf -0,50 % fiel, resultieren große Herausforderungen für die private Zukunftsvorsorge.
Was gut für die Finanzierung von Staatsschulden ist, ist leider gleichzeitig das Problem für die Sparer von Versicherungsanlageprodukten.
Wie soll jemand, der hauptsächlich in sichere Wertpapiere investieren soll, in aktuellen Zeiten mit Negativzinsen positive Erträge erwirtschaften? Und zusätzlich müssen ja die Kosten auch noch verdient werden!
Der Staat hat alle Voraussetzungen geschaffen, damit am Ende Versicherungsunternehmen vor der Pleite gerettet werden können. Und die Rettung bezahlen die Sparer, nicht die Versicherungsunternehmen oder der Staat. Die Geldretter haben in einem Beitrag kritisch über das schwierige Umfeld bei der Veranlagung und den Problemen mit Lebensversicherungen berichtet – sehen Sie dazu den Beitrag der Geldretter „Die 7 Fragezeichen einer Lebensversicherung“.
Die Lösung
Zu lösen ist somit die Frage: Wie kann eine wirksame Zukunftsvorsorge gestaltet werden, um vor negativen Zinsen bestmöglich geschützt zu sein?
Die Aufgabenstellung ist vielschichtig, aber lösbar. Den ersten Schlüssel für erfolgreiche Veranlagung stellt eine vernünftige Diversifikation des Portfolios dar. Das heißt, nicht alles ausschließlich auf Finanztitel zu setzen, sondern einen entsprechenden Anteil an physischen Sachwerten in das Portfolio aufzunehmen.
Die Sachwerte tragen mit ihrem eingebauten Inflationsschutz zum langfristigen Werterhalt des Vermögens bei.
Zusätzlich ist bei einer guten Portfoliogestaltung darauf Rücksicht zu nehmen, dass ausreichend solche Sachwerte vorhanden sind, die als kleinteilige Ersatzwährung dienen können, die vor krisenbedingten Verlusten schützen und die vor dem Zugriff staatlicher Zwangsmaßnahmen sicher sind.
Das Portfolio ist so zu gestalten, dass sowohl eine Strategie zur Renditeerzielung verfolgt wird, als auch Strategien zur Vermögensabsicherung integriert sind.
Sehen Sie dazu unseren Beitrag „Die 3 Schlüssel für erfolgreiche Veranlagung“.
Die Geldretter empfehlen deshalb eine Überprüfung und allfällige Umschichtung bestehender Portfolios.
Sollten Sie noch weitere Hilfe benötigen, benutzen Sie unser Kontaktformular.
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