Hatten Sie auch schon einmal den Gedanken, einen Teil Ihrer Ersparnisse in Edelsteine zu investieren? Wahrscheinlich ist die Überlegung aber verworfen worden, weil zu wenig Wissen über diese Art von Veranlagung vorhanden war. Mit diesem Blog soll ein wenig Licht in die geheimnisvolle Welt der Edelsteine gebracht werden.
Historisch betrachtet waren Edelsteine neben Gold und Silber immer ein Zeichen von Reichtum und Macht bei Kaisern und Königen, Adeligen und auch den Oberhäuptern der Kirche. Bis heute ist dieser Reiz der edlen Steine ungetrübt und so besitzen viele der Wohlhabenden noch große Edelsteinsammlungen.
Welche Formen von Edelsteinen eignen sich nun generell als Basis-Investment? Grundsätzlich handelt es sich um eine Investition in einen physischen Sachwert, also nicht in einen Finanztitel. Rubine, Saphire, Smaragde und Diamanten stellen die gebräuchlichsten Formen beim Kauf von Edelsteinen dar. Darüber hinaus bietet sich dem fachkundigen Insider und Sammler noch ein breites Spektrum an weiteren Edelstein-Raritäten.
Was zeichnet Edelsteine aus?
Farbedelsteine und geschliffene Diamanten haben neben den Edelmetallen Gold und Silber alle bisherigen Finanz- und Wirtschaftskrisen unbeschadet überstanden. Diese Tatsache ist den wenigsten Menschen bewusst, bei denjenigen aber, die auf Absicherung ihrer Ersparnisse besonderen Wert legen, wird dies besonders geschätzt.
Edelsteine zeichnen sich durch eine hohe Wertkonzentration auf sehr kleinem Raum aus – so kann ein hochwertiger, fingernagelgroßer Rubin mit einem Gewicht von 2 – 3 Gramm einen Verkehrswert von 2-3 Kilogramm Gold aufweisen.
Edelsteine benötigen wenig Platz bei der Lagerung. Es sind auch keine besonderen zusätzlichen klimatischen Bedingungen bei der Lagerhaltung zu berücksichtigen, da sie weder wärme- noch kälteempfindlich sind.
Ein, bei bewusst handelnden Menschen, immer stärker zählendes Argument stellt für allfällige bevorstehende Systemkrisen die Handelbarkeit und die Tauschfähigkeit von Edelsteinen als Ersatzwährung dar. Die klassischen Ersatzwährungen Gold und Silber sind zwar in der Bevölkerung stärker verankert, aber Edelsteine können diese Funktion ebenfalls erfüllen.
So wie Edelmetalle unterliegen Edelsteine nicht den negativen Auswirkungen von Inflation, sie bewahren den Eigentümer langfristig vor Kaufkraftverlust und als physischer Sachwert verfügen Edelsteine über einen kostenlosen Inflationsschutz. Der Investitionszeitraum für eine Edelsteinveranlagung sollte jedenfalls im langfristigen Bereich liegen und nicht auf Spekulation ausgelegt sein.
Diejenigen, die Edelsteine als Ertragsobjekt erwerben, können sich in den letzten Jahren über stattliche Wertsteigerungen erfreuen. Ähnlich wie bei Gold und Silber sind die Fundmengen seit Jahren rückläufig und bei steigender Nachfrage eröffnet sich langfristig eine kontinuierliche Preissteigerung.
Ähnlich wie bei anderen Sachwertveranlagungen wie Kunst, Wein oder Oldtimern handelt sich um ein Investment, das nicht mit anderen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen korreliert.
Die Besitzer von Edelsteinen schätzen aber auch die einfache Transportmöglichkeit ohne besondere Einschränkungen.
Und nicht unerwähnt bleiben soll, dass Edelsteine zu Schmuckstücken verarbeitet werden können und sie damit den Trägern besondere Freude bereiten können.
Wie bei allen Produkten spielt die Qualität der Edelsteine eine besondere Rolle. Die Preise für Edelsteine werden individuell für jeden Stein festgelegt. Die Qualität des Edelsteins gibt den Ausschlag für den zu erzielenden Preis. Sie sollten nur natürliche und durch ein Zertifikat bestätigte Edelsteine erwerben. Ein sogenanntes gemmologisches Gutachten umfasst neben der genauen und detaillierten Beschreibung sowie der Reinheits-Graduierung in den meisten Fällen auch eine aktuelle Einschätzung des Marktwertes. Gerade dieser Aspekt ist nützlich um für die Haushaltsversicherung den entsprechenden Versicherungswert zu liefern, falls die Edelsteine zu Hause aufbewahrt werden. Zusätzlich dient diese Einschätzung als Wertmesser für den vom Edelsteinhändler verlangten Preises.
Unbehandelte Rubine, Saphire und Smaragde sind stellen quasi die Königsklasse der Edelsteine dar.
Der Preis von Edelsteinen wird vor allem bestimmt nach:
- Carat (Gewicht)
- Clarity (Reinheit)
- Colour (Farbe)
- Cut (Schliff).
Das Gewicht eines Edelsteins wird in Carat angegeben, wobei 1 ct 0,2 g entspricht.
Wenn Sie Edelsteine erwerben, sollten Sie nach Stücken Ausschau halten, die sich preislich in einem Rahmen bewegen, der rasche Verwertbarkeit sicherstellt. Dies wird zweifelsfrei gegeben sein, wenn es sich nicht um äußerst hochpreisige Einzelstücke handelt, die nur über internationale Auktionen verkauft werden können. Die Qualität des Edelsteins sollte allerdings immer die oberste Priorität beim Erwerb darstellen. So wie bei allen Veranlagungen empfiehlt sich auch bei Edelsteinen eine breite Streuung mit möglichst vielen unterschiedlichen Stücken.
Menschen, die infolge der aktuellen wirtschaftlichen Situation auf Nummer sicher gehen, schätzen noch ein weiteres, wichtiges Argument für die Investition in Edelsteine, nämlich den Schutz vor staatlicher Enteignung. Die Möglichkeiten des Staates, Edelsteine zu enteignen, sind de facto nicht gegeben und historisch betrachtet war dies auch noch nicht der Fall.
Zu bedenken gilt es, dass es für Edelsteine keinen geregelten Markt gibt. So werden für Edelsteine, anders als zum Beispiel bei den weltweit akzeptierten Ersatzwährungen Gold und Silber, keine offiziellen Kurse ermittelt. Der Gewinn beim Verkauf der Edelsteine ist also letzten Endes davon abhängig, welches Angebot ein potenzieller Käufer bietet. Die Einschätzung des Marktwertes anhand des gemmologischen Gutachtens sollte jedoch eine gute Basis für einen entsprechenden Verkaufspreis liefern. D.h., auch unter dem Gesichtspunkt eines späteren Wiederverkaufs ist das Vorhandensein eines professionellen Gutachtens eine absolute Notwendigkeit.
Der Edelstein: Rubin

Der weltweit beliebte, rote Edelstein Rubin hat eine große Tradition, ist gekennzeichnet durch seine Widerstandsfähigkeit mit Mohshärte 9 und weist eine schlechte Spaltbarkeit auf. Gerne findet der Rubin als Schmuckstein eine Verwendung. Seine Lagerung stellt keinen besonderen Aufwand dar.
Die Farbe, das Gewicht und die Reinheit sind die wichtigsten qualitativen Eigenschaften eines Rubins, wobei die Farbe den größten Beitrag für die Preisbewertung darstellt. Die Qualität des Schliffs kann geringfügig etwas weniger hochwertig sein, ohne dass dies starke Auswirkungen hätte. Je intensiver die Farbe Rot ausgeprägt ist, umso höher wird der zu bezahlende und zu erzielende Preis sein.
Zur langfristigen Veranlagung eignen sich Rubine in Naturfarbe ab einem Gewicht von 1 Carat. Für Investitionszwecke sollten die Steine ausschließlich in unbehandelter Form angeschafft werden, um nicht später hohe Preisabschläge in Kauf nehmen zu müssen. Somit scheiden Edelsteine, die erhitzt wurden um eine intensivere Farbe zu erhalten, aus.
Da Rubine extrem selten vorkommen und neue Vorkommnisse immer seltener auftreten, ist mit einer größeren Wertsteigerung in der Zukunft zu rechnen. In den vergangenen 15 Jahren konnte mit einer Entwicklung von 5 % – 10 % gerechnet werden.
Der Edelstein: Saphir

Der Saphir gehört, so wie der Rubin, zur Familie des Korunds. Der Saphir ist die blaue Varietät des Korunds. Die Eigenschaften sind gleich wie beim Rubin, nur dass der Edelstein umso teurer ist, je intensiver die Farbe Blau erscheint.
Ein Unterschied besteht jedenfalls darin, dass für Zwecke der Veranlagung Saphire erst ab einem Gewicht von 2 Carat geeignet erscheinen. Der Grund dafür ist, dass die Roh-Edelsteine in der Regel größer als Rubine sind.
Eine Ausnahme von dieser Empfehlung stellen Edelsteine höchster Qualität aus Kashmir und Burma dar. Kashmir ist die Region, die als Herkunftsgebiet von Saphiren am meisten geschätzt wird. Für Edelsteine mit dem Herkunftszertifikat Kashmir oder Burma lohnen sich bereits Investitionen ab 1 Carat.
Die Wertsteigerung in den letzten 15 Jahren lag bei 4 % – 5 % pro Jahr.
Der Edelstein: Smaragd

Der ebenfalls weltweit beliebte, grüne Edelstein Smaragd kann auch auf eine lange Tradition verweisen. Er stellt die grüne Variante des Berylls dar. Die Mohshärte beläuft sich auf 7,5 – 8. Der Smaragd weist viele Risse und Einschlüsse auf, bedingt durch die geologischen und mineralogischen Erdbedingungen. Aus diesem Grund werden Smaragde häufig mit Ölen oder Harzen behandelt, um sie „schöner“ wirken zu lassen und eine bessere Homogenität darzustellen. Die Homogenität des Smaragds ist neben seiner intensiven gründen Farbe das wesentliche Qualitätsmerkmal dieses Edelsteins. Gänzlich augenreine Steine kommen äußerst selten in der Erde vor.
Zu Investitionszwecken eignen sich besonders Edelsteine, die keiner starken Behandlung durch Öle ausgesetzt waren. Dies wird dokumentiert in den gemmologischen Zertifikaten mit der Bezeichnung „no treatment“, „insignificant“ oder „minor“.
Die Wertsteigerung in den letzten 15 Jahren lag bei 3 % – 4 % pro Jahr.
Fazit
Qualitativ hochwertige, unbehandelte Farbedelsteine stellen als physischer Sachwert eine wesentliche Komponente in einem breit gestreuten Portfolio dar. Ausgestattet mit einem Zertifikat von renommierten Instituten bieten sie in wirtschaftlich guten Zeiten eine ansprechende Wertentwicklung. In Krisenzeiten können sie als Ersatzwährung dienen.
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