Anlageentscheidungen mit Hilfe von Wirtschaftsmagazinen

Anlageentscheidung Wirtschaftsmagazine

Wir, die Experten der Geldretter, sind schon mit vielen Fragen konfrontiert worden. Kein Wunder, wir haben ja zusammen mehr als 100 Jahre Markterfahrung.

Sehr oft werden wir von Kunden mit Berichten aus Wirtschaftsmagazinen konfrontiert und um unsere Expertise gebeten.

Können Sie sich darauf verlassen, was Sie lesen und einfach blind danach handeln?

Wir denken, es ist Zeit sich diese Fragestellung etwas genauer anzusehen und blicken wieder einmal hinter das Offensichtliche.

Liegen Wirtschaftsmagazine immer oder zumindest häufig richtig mit ihren Einschätzungen?

Schauen wir uns einmal an, wie so ein Magazin oder auch ein Wirtschaftsteil einer Tageszeitung entsteht.

Die Produktion eines Printmagazins ist meist qualitätsvolle Arbeit. Experten recherchieren und legen dann ihrer Rechercheergebnisse auf den Redaktionstisch. Der Chefredakteur entscheidet dann, was später auch gedruckt werden soll.

Mittlerweile haben sich auch sehr viele Onlinemagazine etabliert. Die Produktion solcher Magazine ist oft viel billiger und es wird auch an den Redakteuren gespart. Was oftmals dazu führt, dass zu wenige, zu schlecht informierte Schreiber Inhalte produzieren.

Zurück aber zu den Qualitätsmedien: Diese Experten haben bzw. hatten meist eine sehr gute Ausbildung und werden auch gut bezahlt für ihre Arbeit. Manchmal kommen die Redakteure aus der Wirtschaft und haben profunde Kenntnisse von den tatsächlichen Praktiken der Wirtschaft und beziehen ihr Wissen nicht nur aus theoretischen Ausbildungen.

Damit ein Magazin rentabel ist, braucht es aber eine hohe Verkaufsauflage und eine Vielzahl von verkauften Werbeseiten.

Wobei sich schon hier die Katze in den sprichwörtlichen Schwanz beißt: Um eine hohe Anzahl von Werbeeinschaltungen zu erreichen, braucht man eine Vielzahl von verkauften Exemplaren und dazu auch noch eine breite Leserschaft.

Somit sind die Artikel so zu gestalten, dass sich das Magazin auch wirklich gut verkauft. Leider steht somit nicht die objektive Information an erster Stelle. Sie als Leser sollen in erster Linie dazu verleitet werden das Magazin zu kaufen.

Zumindest die Titelstory sollte den prospektiven Leser in den Geldbeutel greifen lassen, damit er das Magazin letzten Endes auch käuflich erwirbt.

Während am Boulevard der Begriff „sex sells“ sich noch immer bewahrheitet, funktioniert das in Wirtschaftsmagazinen weniger.

Im Wirtschaftsleben ziehen mehr jene Schlagzeilen, die entweder die Gier oder die Angstgefühle ansprechen.

So findet man häufig Schlagzielen mit „Kommt der Crash….“; „Zerbricht der Euro“ usw. – natürlich immer mit Fragezeichen versehen, festlegen will man sich ja nicht.

Die Gier spricht man an mit Schlagezeilen an wie: „Reich werden mit…“; „100% Anstieg in einem Jahr“.

Natürlich gibt es auch Magazine die nur gemäßigt mit diesen Methoden arbeiten, aber am Ende ist sich jeder Redakteur bewusst, er muss liefern, was gefragt wird, sonst bleibt er auf seinen Artikeln sitzen.

Sehr oft wird auch verwechselt, was Fakt ist und was Meinung ist. In Wirtschaftsmagazinen werden sehr häufig Meinungen publiziert. Ob diese Meinung dann auch richtig ist, sprich zu den erwarteten Ereignissen führt, ist natürlich nicht gesagt.

Zudem wird ein Wirtschaftsredakteur niemals haftbar gemacht werden, wenn ein Anleger auf Grund seines Tipps Geld verliert.

Zum Beispiel schrieb das Format im Juni 2006 (Heft 25/2006) „Im sicheren Hafen mit Immobilien“.

Als positives Beispiel wurde u.a. die Immofinanz-Aktie genannt.

Was danach kam: Ein beispielloser Crash aller Immobilienaktien, die Immofinanz-Aktie verlor mehr als 90% an Wert und hat sich bis heute nicht erholt.

Während Berater, die – durchaus auch auf Kundenwunsch – zu sehr die Immobilienaktien empfohlen haben, auch vor Gericht landeten, ist uns nicht bekannt, dass Redakteure sich für Artikel, die sie geschrieben haben, vor Gericht verantworten mussten.

Ein anderes Beispiel:

Format titelte am 30.7. 2010: Globale Krise – kommt ein neuer Crash?

Und am 13.8. 2010 (also 2 Hefte später): Börsen – jetzt wieder einsteigen!

Kein Witz, die beiden Titelblätter sehen Sie hier:

Zwischen den beiden Heften lagen nur 2 Wochen. Sie können davon ausgehen, dass sich die Situation in dieser Zeit nicht wesentlich geändert hat. Für uns ist es aber das beste Beweis, um zu zeigen, dass bei Magazinen oft nicht nach Faktenlage agiert wird, sondern zuerst die Auflage und somit die Schlagzeile wichtig ist.

Oft werden in den Magazinen auch unzählige Aktientipps abgegeben, einige Hefte später werden dann jene Empfehlungen rausgepickt die sich positiv entwickelt haben. Die schlechten Tipps verschwinden unter dem Schleier des Vergessens.

Nicht alle Magazine arbeiten so, aber doch einige.

Seine Anlageentscheidungen auf diverse Aktientipps zu setzten, kann jedenfalls das Vermögen kosten.

Denken wir da nur an die Wirecard-Aktie, ein von Analysten und Medien gehypter Liebling, der von Kursen deutlich über Euro 150,– je Aktie auf Euro 0,55 je Aktie abgestürzt ist.

Behavioral Finance: Was ist das und was haben Medien damit zu tun?

Vereinfacht handelt es sich beim Begriff „Behavioral Finance“ um die Psychologie der Anleger,

Es geht darum, wie sich der typische Anleger verhält, wie er zu seinen Anlageentscheidungen kommt und welche Fehler immer wieder gemacht werden.

Eine wesentliche Verhaltensweise ist beispielsweise der Drang, recht zu behalten. Hat man nun aus irgendeinem Grund eine Aktie gekauft, möglicherweise auf Grund eines Zeitungsartikels, filtert man zukünftige Meldungen derart heraus, dass man nur mehr jenen Meldungen traut, die die eigene Kaufentscheidung bestätigen.

Negative Meldungen über das Wertpapier werden möglicherweise gar nicht wahrgenommen oder zumindest meist ignoriert.

Ein sehr häufiges Phänomen ist, dass Anleger der vergangenen Entwicklung nachlaufen. Da spielen Medien und Wirtschaftsmagazine eine wesentliche Rolle.

Zu Jahresbeginn häufen sich die Geschichten mit den Anlageerfolgen des vergangenen Jahres. Die Listen mit den Top Fonds und Aktien des abgelaufen Jahres füllen die Seiten der Magazine und Wirtschaftsseiten.

Interessanterweise werden genau diese Titel dann nachgefragt und auch gekauft – nach Ablauf eines weiteren Jahres kommt dann die Ernüchterung. Selten sind die Highflyer der Vergangenheit die Top-Performer der Zukunft.

Es ist wahrlich keine Meisterleistung zu schreiben, mit welchen Anlageformen man sich in den letzten Jahren Reichtum schaffen hätte können.

Auch wir als Berater werden oft mit diesen Listen und Artikeln konfrontiert und gefragt, ob man nicht investieren sollte. Im Gegensatz zu den Redakteuren der Zeitungen, tragen wir aber die Verantwortung über unsere Empfehlungen und müssen streng dokumentieren, warum wir was wem empfohlen haben.

Auch richtet sich unser Blick in die Zukunft, die kurzfristige Vergangenheit lässt sehr schwer auf die Zukunft schließen. Sehr wohl lernen kann man aber aus der Geschichte. Deshalb an dieser Stelle auch ein Hinweis auf unseren Ratgeber: Was Sie aus der Geschichte des Geldes lernen können – Schutzstrategien für Ihr Geld.

Falls Sie den Ratgeber noch nicht haben: hier zum Gratis-Download!

Online Aktien Tipps

Noch ein kurzer Ausflug zu Berichten und Artikeln auf Onlineportalen. Fast jeder, der Interesse an Aktien hat, nutzt Suchportale wie zum Beispiel „finanznachrichten.de“. Wenn Sie als Suchbegriff eine Aktie eingeben, dann bekommen Sie eine Menge an Nachrichten. Neben den gesammelten Meldungen über das gesuchte Wertpapier gibt es auch, eher etwas verdeckt und als redaktionelle Beiträge getarnte, Werbemeldungen.

Klickt man dann auf diese Nachricht, ist es das erste Ziel dem Interessenten irgendeinen Newsdienst oder todsicheren Tipp – natürlich gegen Geld – anzubieten.

Die Angst ist ein gewichtiger Antreiber

Angst ist eines der stärksten Motive zu handeln oder eben nicht zu handeln.

Etwa die Angst seine Ersparnisse zu verlieren. Medien und auch Buchautoren machen sich diese Verhaltensweise natürlich zu Nutze.

Titel wie „Der Crash kommt“ oder „Ihre Ersparnisse in Gefahr“ verkaufen sich natürlich gut.

Vorsicht ist ebenfalls geboten, wenn Zeitungen und Magazine, die nicht als Wirtschaftsmagazine bekannt sind, plötzlich mit Wirtschaftsschlagzeilen aufwarten. Hier wird auch sehr oft mit Angstmotiven die Auflage gepusht.

Und das ist auch der einzige Zweck dieser Publikationen: Hohe Auflage bedeutet hohe Gewinne für die Autoren und Herausgeber. Das ist auch nicht verwerflich, das ist ganz logisch. Das sollten Sie sich aber immer vor Augen führen, bevor Sie auf Grund einer Schlagzeile Handlungen setzten.

Wenn Sie nun die Motive erkennen, warum welche Schlagzeilen promotet werden, dann werden Sie auch nicht so leicht darauf hereinfallen. Wenn das der Fall ist, dann haben wir mit diesem Artikel schon ein Ziel unserer Arbeit erfüllt.

Klar ist übrigens auch, dass diese Crashpropheten auch Recht behalten werden. Denn wenn man eines aus der Geschichte lernen kann, dann ist klar, dass es wieder zu einer Bereinigung kommen wird. Ob so ein Ereignis jetzt vor der Türe steht oder erst unsre Enkelkinder betrifft, das kann nicht vorhergesagt werden.

Angst und Gier sind selten gute Ratgeber, aber gerade diese Motive werden von den Medien am meisten gereizt, aus den oben beschriebenen Gründen natürlich verständlich.

Viel wichtiger ist es unserer Meinung nach, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Wenn es gut weiterläuft, sollen Sie genauso profitieren und wenn es wirklich kracht, dann soll ein Airbag Sie schützen.

Also müssten wir eine Schlagzeile schreiben, dann würden wir schreiben: „Haben Sie keine Angst, handeln Sie umsichtig und bereiten Sie sich auf unruhige Zeiten vor“.

Klingt jetzt nicht nach einer verkaufsträchtigen Schlagzeile, oder? Das ist auch nicht der Sinn unserer Zweckgemeinschaft. Wir wollen helfen, umfassend zu informieren und breites Wissen für Handlungsoptionen zu bieten.

Sie wollen persönlichen Kontakt zu einem Geldretter? Schreiben Sie uns: hilfe@diegeldretter.at

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