Wie kann ich als Laie erkennen, ob ich echtes Gold erwerbe?

Gold

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So oder ähnlich lauten reißerische Angebote im Internet. Doch kann diesen Angeboten wirklich getraut werden? Worin besteht die besondere Gefahr beim Kauf im Internet? Sie besteht vor allem darin, dass die Bezahlung vorab zu erfolgen hat und die Ware erst nach Bezahlung verschickt wird bzw. bei ganz offensichtlichem Betrug gar nicht beim Käufer ankommt. Und wenn die Edelmetalle dann beim Käufer eingelangt sind, kommt die Frage auf, ob überhaupt echtes, reines Edelmetall erworben wurde. Hilft dann ein „Beißtest“ auf sinnvolle Art die Echtheit von Gold zu prüfen? Gold war zu allen Zeiten in der Geschichte eine wertvolle und begehrte natürliche Währung. Und Zweifel an der Echtheit von Gold zu bekommen, ist nicht von der Hand zu weisen, zumal die Begrenztheit von Gold schon seit jeher zu Fälschungen verführt hat. In der Menschheitsgeschichte gibt es diesbezüglich einige Beispiele…

Welche Testmethoden sind gebräuchlich? Neben dem zuvor erwähnten Beißtest bietet sich dem Laien die Möglichkeit des Wassertests, des Magnettests, des optischen Tests, des Klangtests. Professionelle Methoden umfassen den Säuretest, den Leitfähigkeitstest, den Rasterelektronenmikroskop-Test, den Magnet-Waagen-Test, den Ultraschalltest. So wie bei den einfachen Testmethoden liefern auch nicht alle professionellen Testmethoden eine eindeutige Bestimmung der Echtheit von Gold. Das zuverlässigste Testergebnis liefert ein Ultraschalltest.

Somit bleibt für den Laien festzuhalten, dass die eigene Überprüfung der Echtheit des Edelmetalls nicht zu ausreichend sicheren Ergebnissen führt. Aus diesem Grund sollte beim Edelmetallerwerb auf zertifizierte Unternehmen zurückgegriffen werden. Solche Unternehmen unterwerfen sich höchsten Sicherheitsstandards. Diese Sicherheitsstandards umfassen zunächst einmal die LBMA-Zertifizierung der Produkte. Ein weiteres Kriterium könnte der Besitz einer Verantwortlichkeitsmarke des Edelmetallhändlers darstellen oder die treuhänderische Abwicklung des gesamten Bestellvorganges sein. Generell wichtig ist der ausschließlich physische Erwerb von Edelmetallen als echter Alleineigentümer.

Die Ultraschallmessung

Alle Metalle weisen ganz spezifische Schallgeschwindigkeiten auf. Diese Schallgeschwindigkeiten können durch ein Ultraschallmessgerät eindeutig ermittelt werden und damit eine fundierte Bestimmung der Echtheit von Edelmetallen erreicht werden.

Das Ultraschallmessgerät kann die Schallgeschwindigkeit von handelsüblichen Gold- und Silberbarren oder Münzen ermitteln. Der Vorteil der Ultraschall-Testmethode ist die vollständige Untersuchung des gesamten Volumens eines Prüfobjekts hinsichtlich Echtheit und Homogenität. Dadurch wird gewährleistet, dass auch tückische Fälschungen (z.B. in Goldbarren eingebrachte Wolframstäbe) zweifelsfrei erkannt werden können.

Dabei legt man einen Messkopf auf den Barren auf und sendet anschließend einen Ultraschallimpuls aus. Auf der Rückseite des Barrens wird er reflektiert und zurückgeworfen. Der Messkopf misst anschließend die dafür benötigte Zeit. Feingold hat eine Schallgeschwindigkeit von 3.200 – 3.400 m/s. Wenn sich ein Wolframkern im Innern befindet, wird der Schall schon an der Oberfläche zurückgeworfen. Der vom Schall zurückzulegende Weg ist dadurch viel kürzer und die Schallgeschwindigkeit wesentlich höher. Auf diese Weise lässt sich zweifelsfrei feststellen, ob das Gold echt ist oder ob es sich um eine Fälschung handelt.

Die Ultraschallmethode ist ebenfalls in der Lage, alle gängigen Edelmetall-Legierungen zu testen. Diese Testmethode kann somit auch für Goldlegierungen von handelsüblichen Münzen angewendet werden. Als Beispiel sei die Echtheitsprüfung der Legierung der Krügerrand-Münze erwähnt. Generell bietet diese Testmethode somit ein breites und zuverlässiges Analyseinstrument zur Bestimmung der Echtheit von Edelmetallen.

Die akustische Resonanzprüfung (Klangprüfung)

Der zu prüfende Barren oder die zu prüfende Münze wird durch einen kurzen Schlag in Schwingung versetzt, ein spezielles Gerät misst nun die entstehenden Schallwellen und zeichnet ein Resonanzfrequenzspektrum auf. Bei diesem Verfahren macht man sich das spezifische Schwingungsverhalten von Gold zunutze. Da sich je nach Metall Schallwellen unterschiedlich ausbreiten, kann anhand des jeweiligen Spektrums die Zusammensetzung des Prüfgegenstandes errechnet werden.

Die Klangprüfung gilt als eine der „sanftesten“ Prüfmethoden, da sie das Prüfobjekt völlig unversehrt lässt. Diese bewährte Methode kommt häufig bei der Prüfung von Goldmünzen auf ihre Echtheit zur Anwendung.

Nachteilig ist jedoch, dass mit diesem Verfahren nur die Echtheit eines Gegenstandes bewiesen werden kann, nicht jedoch seine genauere Zusammensetzung. Man kann zwar feststellen, ob das Gold echt ist, nicht aber, welche anderen Metalle enthalten sind.

Die Dichtemessung

Die sehr alte und einfache Methode der Dichtemessung beruht auf dem archimedischen Prinzip der Wasserverdrängung.

Bei diesem Test wird in einem ersten Schritt das zu prüfende Edelmetall gewogen. Anschließend stellt man einen mit Wasser gefüllten Behälter auf die Waage und setzt diese auf den Wert Null. Im nächsten Schritt wird das Gold an einem Faden so in den Behälter gegeben, dass es keine der Seitenwände berührt. Die Waage zeigt das Volumen des verdrängten Wassers an. Da Wasser eine Dichte von 1 g/cm³ besitzt, kann daraus das spezifische Gewicht des Prüfobjekts errechnet werden. Und zwar dividiert man das Objektgewicht durch das verdrängte Volumen der Messung. Das so ermittelte spezifische Gewicht kann nun anhand einer Tabelle verglichen werden. Beispielsweise hat Gold mit einer Reinheit von 999 (24 Karat) ein Gewicht von 19,3 g/cm³, 333er Gold (8 Karat) hat dagegen ein spezifisches Gewicht von 10,5 – 10,9 g/cm³.

Nicht zu erkennen durch diese einfache Testmethode sind Materialeinschlüsse von gleicher Dichte.

Der Magnet-Waagen-Test

Anhand von Magnetwaagen lässt sich rasch und auf einfache Art und Weise das magnetische Differenzgewicht eines zu testenden Edelmetalls ermitteln und somit auf dessen Echtheit bzw. allfällige Fälschung schließen. Feingold und Feinsilber zeichnen sich dadurch aus, dass sie diamagnetisch sind, das bedeutet, dass sie aus einem Magnetfeld herausgedrängt werden.

Die klassischen paramagnetischen Metalle, die von Fälschern bevorzugt verwendet werden, wie etwa Wolfram, Molybdän, Tantal, Hafnium, Iridium oder Rhenium, werden in ein Magnetfeld hineingezogen. und damit sofort als Fälschungsmaterial erkannt. Auch die „modernen“ Münzfälschungen aus Wolfram-Kupfer oder Wolfram-Silber werden sofort mittels der Magnetwaage erkannt.

Ein weiterer Vorteil von Magnetwaagen ist, dass mit ihnen auch ein Test durch Verpackungen hindurch möglich ist. Häufig werden etwa Kunststoffblister oder verschweißte Kapseln als zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen verwendet. Große Prägeanstalten wie z.B. die Münze Österreich setzen vermehrt auf diese sekundären Sicherheitsmerkmale. Eine Öffnung dieser Sicherheitsvorkehrung würde eine Zerstörung bedeuten und den Wert des zu prüfenden Edelmetalls reduzieren.

Der Einsatz einer Magnetwaage ermöglicht somit die Prüfung der Barren und Münzen ohne Zerstörung ihrer allfälligen Schutzvorrichtung. Sie müssen dazu nur auf die Magnetwaage gelegt werden und das Prüfergebnis wird nach kurzer Zeit angezeigt.

Wie erkennt man einen sicheren Anbieter?

Einen Anbieter zu wählen, der ausschließlich LBMA-zertifizierte Produkte liefert, ist jedenfalls ein absolutes Muss für einen sicheren Edelmetallerwerb.

Ein weiteres Merkmal für einen seriösen Anbieter sollte der echte Eigentumserwerb an physischen Edelmetallen darstellen. Somit schließen Beteiligungen an Großbarren oder Zertifikate auf Edelmetalle grundsätzlich einen sicheren physischen Edelmetallerwerb aus. Dieser Eigentumserwerb sollte auch in den AGB’s des Anbieters dokumentiert sein. Ein Lieferanspruch bedeutet keineswegs einen Eigentumserwerb!

Ein Anbieter, der zusätzlich über Verantwortlichkeitsmarken wie etwa die der Europäischen Edelmetallkontrolle oder die der Schweizer Edelmetallkontrolle verfügt, bietet allerhöchsten Schutz für sicheren physischen Edelmetallerwerb. Es gibt diesbezüglich nur wenige Anbieter am Markt, die diesen Sicherheitsfaktor aufweisen können.

Bezüglich der Bestellabwicklung ist ebenfalls höchste Vorsicht geboten. Anbieter, die echte Treuhänderabwicklung anbieten, gewähren dem Käufer absolute Sicherheit. Das bedeutet, dass der gesamte Bestellvorgang treuhänderisch begleitet wird. Marketingaussagen wie etwa, dass ein Treuhänder den Eingang der Zahlung bestätigt, helfen dem Kunden gar nicht, weil nicht sichergestellt ist, was nach Zahlungseingang mit dem Geld des Kunden geschieht. Zahlreiche Betrugsfälle sind leidlich bekannt.

Somit bleibt abschließend nur zu erwähnen: Prüfen Sie bei Edelmetallanbietern genau, wer all die oben erwähnten Qualitätskriterien erfüllt!

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