Günstig Edelmetalle kaufen: der Äpfel mit Birnen Vergleich

Günstig Edelmetalle kaufen

Krisenzeiten sind Zeiten, in denen plötzlich viele Menschen das Gefühl haben, sie müssen ganz rasch ihr Vermögen in sichere Anlageformen umschichten. Und da gelten nach wie vor die Edelmetalle Gold und Silber als sicherer Hafen.

Menschen treffen ihre Entscheidungen häufig sehr emotional und lassen sich von hübschen Marketingaussagen leicht beeinflussen. Und oftmals gilt dann: Gier frisst Hirn.

Die Geldretter wollen mit diesem Beitrag aufzeigen, wie gerade beim Erwerb von Edelmetallen oftmals Äpfel mit Birnen verglichen werden und so zu falschen Kaufentscheidungen führen.

Zuallererst sollte jedem, der Gold oder Silber erwerben möchte, klar sein, dass der Preis, den er im Internet aktuell einsehen kann, ein Wert ist, zu dem kein Kunde die physischen Edelmetalle kaufen kann. Dieser Wert ist der Marktpreis oder Spotpreis an den Rohstoffbörsen. Die verschiedenen Hersteller produzieren Edelmetalle in unterschiedlichsten Ausprägungen und kalkulieren auf dieser Basis ihren Verkaufspreis. Es ist nachvollziehbar, dass die Herstellung vieler kleiner Stücke einen größeren Aufwand darstellt, als die Produktion eines großen Stücks Edelmetall. Also hat schon ein Vergleich von einem Stück Edelmetall mit einem Gewicht von 1 Gramm und einem Stück von 1.000 Gramm keinen Sinn. Solche Vergleiche sind Äpfel-Birnenvergleiche und stellen demjenigen, der mit einem günstigen Preis argumentiert, ein schlechtes Zeugnis aus.

Sehen Sie dazu auch unser Video!

Wenn eine Prägeanstalt Münzen herstellt, dann sind zur Produktion viele weitere Faktoren zu berücksichtigen, die sich in zusätzlichen Herstellungskosten niederschlagen und sich auf den Kaufpreis auswirken.

Die wesentlichen Faktoren des Werts von Edelmetallprodukten

Welche Kosten können bei der Herstellung von Edelmetallprodukten generell anfallen? Es sind dies vor allem

  • Vorproduktion (Material/Ronden)
  • Produktion
  • Kosten des Herstellers
  • Rechte und Lizenzen
  • Lieferumfang/Zubehör
  • Qualitätskontrollen
  • Marketing/Vertrieb
  • Steuern/Zölle/Abgaben
  • Gewinnerwartung des Herstellers/Emittenten
  • Konzeption und Gestaltung
  • immaterielle Wertschöpfung (Kunst).

Neben den Herstellungskosten von Edelmetallprodukten sind für den am Markt zu bezahlenden Preis für Münzen zusätzlich die nachfolgenden Faktoren ausschlaggebend:

  • Die Hintergrundgeschichte der Motive (außergewöhnlich, sehr bedeutend, bedeutend, weniger bedeutend)
  • Das Motiv der Münze (Auswahl, Umsetzung, künstlerischer Anspruch, Bedeutung)
  • Die Qualität des Materials (Feingold/Feinsilber, polierte Platte, verschiedene Legierungen)
  • Die Prägequalität der Münze (Spiegelglanz auf polierter Platte handgehoben, Spiegelglanz auf polierter Platte, Spiegelglanz, Stempelglanz)
  • Die Limitierung der Münze (Bullion-Münzen in Millionen Stück, Sammlermünzen in festgelegten Auflagen – Kleinstserien)
  • Der Erhaltungsgrad der Münze (Stempelglanz unzirkuliert, unzirkuliert, fast unzirkuliert, vorzüglich, sehr schön, sehr gut, gut).

Verschiedene Beispiele

Sehen wir uns nun an Hand einiger Beispiele von Edelmetallprodukten an, in welchen Größenordnungen sich das Verhältnis von Materialanteil und immateriellem Anteil (Herstellungsaufwand) bewegt.

Den Berechnungen liegt der Gold- und Silberpreis vom 3.1.2022 8:00 Uhr zugrunde. Der Goldpreis für 1 Unze betrug 1.609,15 €, der Silberpreis für 1 Unze betrug 20,42 €. Die Preise sind von den Webseiten der jeweiligen Anbieter vom 3.1.2022 entnommen.

Standardprodukte

Bei einfachen Standardprodukten wie z.B. 10 g Silberbarren kann der immaterielle Anteil 60 % und der materielle Anteil nur 40 % betragen.

Beim 20 g Silberbarren beträgt der immaterielle Anteil fast 74 % und der materielle Anteil etwas mehr als 26 %!

Beim 31,1 g Silberbarren verhält sich der immaterielle Anteil zum materiellen Anteil im Verhältnis 2/3 zu 1/3.

Etwas geringer fällt das Verhältnis immaterieller Anteil zu materiellem Anteil beim 100 x 1 g Silber-Tafelbarren Valcambi aus: 40:60.

Beim 1 g Goldbarren Kinebar der Münze Österreich beträgt das Verhältnis immaterieller Anteil zu materiellem Anteil 3:1.

Währungsmünzen der staatlichen Prägeanstalten

ehen wir uns nun Währungsmünzen der staatlichen Prägeanstalten an. Der Kookaburra 2022 in prägefrischer Form von der australischen Perth Mint mit einer Auflage von 500.000 Stück weist ein Verhältnis von immateriellem Anteil zu materiellem Anteil von in etwa 1:3 auf.

Der Kookaburra mit gleicher Auflage aus dem Jahr 2020 weist ein geändertes Verhältnis von fast 1:1 auf.

Und der Kookaburra aus dem Jahr 2018 weist mit den selben Parametern ein Verhältnis von immateriellem Anteil zu materiellem Anteil von knapp 6:4 auf.

Wenn wir uns die Neujahrsmünze 2022 „S Glück is a Vogerl“ der Münze Österreich ansehen, so können wir ein Verhältnis von immateriellem Anteil zu materiellem Anteil von 70:30 feststellen. Die Auflage beträgt allerdings nur 50.000 Stück und die Prägequalität lautet „handgehoben“. Der Silberanteil liegt bei 925/1.000.

Die „225. Geburtstag Annette von Droste-Hülshoff“ – Silbermünze der Münze Berlin umfasst eine Auflage von 120.000 Stück, hat die Prägequalität „Spiegelglanz“ und weist einen Silbergehalt von 925/1.000 auf. Das Verhältnis immateriell zu materiell beträgt fast 2/3 zu 1/3.

Auch beim Krügerrand zeigen sich gravierende Unterschiede beim Verhältnis immaterieller Anteil zu materiellem Anteil je nach Auflage und Prägequalität. Der 1 Unze Silber-Krügerrand 2022 in unbegrenzter Stückzahl und Standardausführung weist ein Verhältnis von ca. 20:80 auf.

Der selbe Krügerrand nur in der Prägequalität „polierte Platte“ in einer Auflage von 20.000 Stück hat einen immateriellen Anteil von ca. 77 % und einen materiellen Anteil von ca. 23 %.

Auch beim Gold-Krügerrand in limitierter Auflage von 1.000 Stück und in der Prägequalität „polierte Platte“ mit einem Feingehalt von 916,66/1.000, angeboten von den Fa. Kettner Edelmetalle ist ausnehmend hoher immaterieller Anteil in der Höhe von ca. 56 % und ein materieller Anteil von ca. 44 % festzustellen.

Enteignungsgeschützte Rare Coins (steuerlich als „Medaillen“ tituliert)

Die 1 Unze Reinsilber-Münze „Karel Gott 75. Geburtstag“ der Deutschen Edelmetallkasse hat eine Auflage von nur 5.000 Stück und wird in höchster Prägequalität hergestellt. Bei dieser Münze beträgt das Verhältnis immaterieller Anteil zu materiellem Anteil ca. 70:30.

Die 4 kg Siegfriedtaler-Reinsilber-Münze aus dem Jahr 2012 mit einer Auflage von 299 Stück handgehoben in der Prägequalität „polierte Platte“ zeigt ein Verhältnis immaterieller Anteil zu materieller Anteil von ca. 62 zu 38.

Und die 100 g Goldmünze des Siegfriedtalers 2016 mit einer Auflage von 999 Stück in der Prägequalität „polierte Platte“ handgehoben zeigt ein Verhältnis immaterieller Anteil zu immaterieller Anteil von ca. 48 zu 52.

Conclusio

Allen Edelmetallprodukten liegt ein reiner Materialwert und ein immaterieller Wert zugrunde. Selbst bei einfachen Standardprodukten differiert das Verhältnis von immateriellem Wert und Materialwert in hohem Ausmaß.

Je höherwertig die Herstellungsqualität ist, desto höher fällt der immaterielle Anteil am Edelmetallprodukt aus. Dieser immaterielle Anteil verbunden mit einer geringen Auflage bietet langfristig ein besonderes Wertsteigerungspotenzial.

Während Währungsmünzen in Krisenzeiten möglichen staatlichen Repressionen ausgesetzt sind, weisen Rare Coins einen hohen Enteignungsschutz auf.

Ohne Berücksichtigung der besonderen Faktoren, die den Wert von Edelmetallprodukten generieren, sollten keine Preisvergleiche angestellt werden – sonst landet man bei einem Vergleich von Äpfeln mit Birnen.

Sehen Sie dazu auch unseren Beitrag und Video „Der Zauber der seltenen Münzen als Anlageform“.

Die Geldretter sind ausgebildete Experten auf dem Gebiet des Rücklagen- und Vermögensschutzes, sie stehen Ihnen für Beratung und bei der Beschaffung von passenden Anlageprodukten gerne zur Verfügung.

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