Wie die Inflationszahlen manipuliert werden

Wie die Inflationszahlen manipuliert werden

Nicht nur Ökonomen sind besorgt ob der Unmengen an Geld, die die Zentralbanken aktuell produzieren. Auch immer mehr Menschen fragen sich, wie die Reise ins Niemandsland des Gelddruckens wohl enden wird.

Und damit verbunden ist die Frage: Stimmen die offiziellen Inflationszahlen mit der Wirklichkeit überein? Oder wird uns von offizieller Seite etwas präsentiert, das uns in Sicherheit wiegen soll?

Die offiziellen Zahlen

Von der Statistik Austria erfahren wir monatlich den sogenannten Verbraucherpreisindex, die offizielle Inflationsrate im Vergleich zum Preisniveau des Vorjahres. So wird es in allen Ländern der Welt gehandhabt.

In Deutschland wurde schon vor Jahrzehnten ein Verfahren entwickelt und angewendet, das die offiziellen Inflationsraten niedriger erscheinen lässt als die tatsächlichen.

So betrug zum Beispiel die „offizielle Inflation“ in Deutschland, wie wir vom Statistischen Bundesamt erfahren können, in den Jahren 2011 bis 2020 insgesamt 13,1 Prozent. Das sind pro Jahr im Durchschnitt 1,24 %, also offiziell sehr wenig.

Auch bei uns in Österreich ist die Basis für diese „offizielle Inflation“ der sogenannte statistische Warenkorb, der in einer jeweils beliebigen Gewichtung gewertet wird.

Die Auswahl der in die Preiserhebung einbezogenen Waren und Dienstleistungen, den Indexpositionen, soll angeblich ein durchschnittliches Verbrauchsverhalten repräsentieren.

Wir werden uns anschauen, ob das tatsächlich so ist.

Methoden der Verschleierung

Die „offizielle“ Inflation in den USA basiert ebenfalls auf dem statistischen Warenkorb.

Dort gibt es eine Gesellschaft, die all diese Basisdaten, aber auch die Methoden der Verschleierung der Inflationszahlen, genauer unter die Lupe nimmt: John Williams Shadow Government Statistics.

Seit 1980 hat auch die US-Regierung die US-Teuerungsrate nach „Deutschem Vorbild“ immer weiter „optimiert“ – sprich manipuliert!

Diese in Deutschland zum ersten Mal angewandten Verfahren sind folgende:

  1. Der Surrogatansatz

Produkte mit höherer Inflation werden einfach gegen ähnliche Produkte mit niedrigerer Inflation ausgetauscht.

  1. Die geometrische Gewichtung

Gewichtungen von Produktgruppen im Warenkorb werden je nach Höhe der spezifischen Inflation „angepasst“.

Das heißt, dass Produktgruppen mit höheren Inflationsraten eine geringere Gewichtung erhalten als Produktgruppen mit niedriger Inflationsrate.

  1. Die Interventionsbereinigung

Nur „vorübergehende Preisanstiege“ können vollkommen ignoriert werden.

Hierbei kann man natürlich völlig beliebig und willkürlich handeln, denn wer weiß schon, ob ein Preisanstieg nur vorübergehend ist.

  1. Die Hedonik

Qualitätsverbesserungen werden ganz einfach inflationsmindernd berücksichtigt.

Nimmt man z. B. bei EDV-Geräten den Standard vergangener Jahre als Vergleichsbasis, fallen die Preise niedriger aus und somit auch die Inflationsraten.

Die korrekte Berechnung

Wenn wir uns so die von John Williams Shadow Governments Statistics ermittelte Berechnung der US-Teuerungsraten nach früheren Berechnungsmodalitäten ansehen, stellen wir fest, dass die Teuerungsrate nach heutigen Berechnungsgrundlagen viel niedriger ausfällt als etwa nach der Berechnungsgrundlage des Jahres 1990.

Die Differenz liegt bei fast 4 Prozent!

Betrachten wir hingegen die Teuerungsrate nach der Berechnungsgrundlage des Jahres 1980 – der wohl ehrlichsten Variante – stellen wir fest, dass der Unterschied bereits fast 8 Prozent ausmacht!

Das bedeutet, dass die echte Inflationsrate wesentlich größer ist als die, die uns von amtlichen Stellen mitgeteilt wird!

Denken Sie nur daran, was Sie noch vor 10 Jahren für einen Cappuccino oder für einen Liter Sprit ausgegeben haben und was Sie heute dafür bezahlen müssen.

Hoffen wir, dass dies nicht wieder in einer Hyperinflation enden wird, in der, wie hier dargestellt, zum Beispiel eine Fahrkarte von Stuttgart nach Augsburg unvorstellbare 5 Billionen Mark gekostet hat.

Und dies ist gar nicht mal so abwegig, wenn wir uns anschauen, wie 2008 Simbabwe von einer Hyperinflation heimgesucht worden ist.

Fazit

Halten wir also fest:

  1. Die tatsächliche Inflation ist bedeutend höher, als uns regelmäßig mitgeteilt wird.
  1. Alle Geldwerte verlieren dadurch wesentlich mehr an Kaufkraft, als wir bisher dachten.
  1. Sachwerte sind und bleiben die Gewinner dieser Situation.

Unser Tipp: Schützen Sie sich mit Sachwerten!

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